Friday, April 23, 2010

Mit dem Leben nicht zufrieden? - Ein Perspektivenwechsel wirkt Wunder!


Wo sind sie bloß?
"Die guten alten Zeiten"




Vor einiger Zeit - über Ostern - war ich auf "Heimaturlaub".

Und von meiner eigenen Verwandtschaft bekam ich den Vorwurf zu hören, dass ich die Welt durch eine rosarote Brille sähe. "Eines ist klar", meinte die Dame, "die Welt wird immer schlimmer".

Sicherlich sieht ein jeder von uns die Welt durch seine eigene Brille, aber die meiner Tante war ja nun völlig verschmiert. Wie konnte sie bloß zu einer solchen Einstellung gelangen?

Ich vermute, dass - wieder einmal - unsere Medien ihren guten Teil zu dieser verzerrten Weltsicht beigetragen haben. Wer Tag für Tag mit Skandalnotizen über Parteispenden, Bestechung, Überfälle und Morde bombardiert wird, bei dem muss wohl über kurz oder lang das eigene Denken auf Dauerstreik gehen.

Meine Meinung ist eine ganze andere:

Alles in allem war die Welt noch nie so gut wie jetzt.

Und ich will gerne den Beweis dafür erbringen.

Man könnte als Vergleichszeitraum wahrscheinlich jede beliebige Epoche der Vergangenheit heranziehen, die beiden Weltkriege zum Beispiel.

Ich möchte mal den Vergleich zwischen dem Mittelalter und der Jetztzeit ziehen.

Als "Mittelalter" bezeichnet man in der europäischen Geschichte die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert (die "Experten" scheinen sich aber diesbezüglich noch nicht ganz einzig zu sein).

Es spielt jedoch auch keine Rolle, denn ob etwas im 6., im 9. oder im 12. Jahrhundert geschehen ist - so viel Unterschied war da nicht. Mit dem heutigen Entwicklungstempo lässt sich dies in keiner Weise vergleichen.

Tatsache ist, dass unsere Vorfahren damals in Unwissenheit und Verblendung lebten.

Der Alltag zwar ziemlich brutal. Und das Leben war kurz!

Vor etwa 1000 Jahren waren Tugenden nicht gefragt. Heimtücke, Barbarentum und Verdorbenheit waren an der Tagesordnung.

Im Mittelalter.

war der Großteil der Bevölkerung auf dem Lande tätig und kämpfte ums bloße Überleben;

gab es nicht die geringste soziale Absicherung;

waren Hungersnöte manchmal so krass, dass die Leute Baumrinden, Gras oder gar Lehm aßen;

gab es keine "Meinungsfreiheit". Feinde wurde kurzerhand aufgehängt oder gevierteilt;

war Menschenraub eine beliebte Nebenerwerbstätigkeit (Lösegeld);

gab es doppelt so viel Morde wie Unfälle;

wurden Kriminelle nur selten verfolgt. Wer sich auf eine Reise in einen Nachbarort begab, tat dies auf eigene Gefahr. Die Wegelagerer brauchen sich nur in den Wäldern zu verstecken;

waren die meisten Leute Analphabeten;

wurden Urin und Exkremente einfach auf die Straße gekippt;

hatte fast jeder Läuse und Flöhe, was zur schnellen Verbreitung der Pest führte;

schreckte auch die Kirche nicht davor zurück, die Todesstrafe anzudrohen - und zu vollstrecken - wenn sich ein "Heide" nicht bekehren wollte;

wurden junge Mädchen einfach verheiratet. Von "Liebesheirat" keine Spur;

betrug die durchschnittliche Lebenserwartung etwa 35 Jahre;

richten sich die Leute nach den Jahreszeiten und dem Sonnenstand; Uhren gab es noch nicht;

glaubten die Leute, dass die Erde eine Scheibe sei und die Sonne um die Erde kreise (offenbar tun das auch heute noch einige).



Es gab praktischen keinen Fortschritt.

Wenn wir auf unsere jüngste Vergangenheit zurückblicken, so stellen wir fest, dass sich zwischen 1810 und 2010 enorm viel getan hat. Zwischen 810 und 1010 hat sich so gut wie nichts getan!

Das Mittelalter ist noch nicht einmal die dunkelste Zeit in der Menschheitsgeschichte. Zu Zeiten der Säbelzahntiger war das Leben sogar noch härter.

Natürlich ist unser Leben heute nicht "perfekt". Es wird es auch niemals sein (Vgl. Kapitel 2 im E-Book Ja, ich kann selbstbewusster sein", "Das moderne Paradigma: Perfektionszwang"), aber jeder von uns hat heute die Chance, seinen kleinen Beitrag zu leisten, um es ein bisschen besser zu machen.

Die richtige Perspektive würde meiner Tante gut tun!

Vielleicht bringe ich ihr bei nächster Gelegenheit diesen Artikel mit, damit sie merkt, dass es besser geht als 99% unserer Vorfahren!

In diesem Sinne ...

auf eine produktive und sinnvolle Lebensgestaltung!

Ihr

Benno Schmid-Wilhelm

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